Vom Nicht-Ort zum Mitmachpark für Kultur, Bildung und Nachbarschaft
DIE IDEE
Der öffentliche Raum gehört uns allen! Wir wollen ihn aktiv mitgestalten und gemeinschaftlich nutzen und sind auch gemeinsam dafür verantwortlich.
Unsere Idee: Wir Anwohner*innen wollen den Comeniusplatz, kurz „Comi“, einen vernachlässigten Berliner Stadtplatz, zu einem Ort der Möglichkeiten umgestalten: Bildung, Kultur und gemeinschaftliches Gärtnern im öffentlichen Raum – zugänglich für alle.
Wir wollen den Raum vor unserer Haustür für alle aufwerten und vielfältig nutzbar machen. Mit unserem Projekt wollen wir auch andere Initiativen ermutigen, aktiv zu werden.
IST ZUSTAND
Unser Comi – früher war er bestimmt mal eine blühende Grünfläche, heute ist er ein trauriger Anblick: heruntergekommen, vermüllt, vernachlässigt. Wir haben schon versucht, eine Aufwertung durch öffentliche Stellen zu erreichen – ohne Erfolg. Einerseits schade, andererseits eine Chance für die Nachbarschaft – nun können wir selbst Ideen entwickeln und den Platz so gestalten und nutzbar machen, dass wir alle Spaß dran haben.
SO KÖNNTE DER NEUE COMI AUSSEHEN
Wir wollen diesen Nicht-Ort gemeinsam in einen lebendigen, nachhaltigen Ort verwandeln, an dem vieles möglich ist. Grüne Oase, Treffpunkt für die Nachbarschaft, Kulturort. Grünes Klassenzimmer für Workshops und kreative Aktivitäten von und für Nachbar*innen. Ort zum Erfahren und Lernen z.B. von Natur- und Umweltthemen.
Erste Schritte haben wir schon unternommen: Wildblumenwiesen angelegt und verwaiste Beete neu bepflanzt. Wir achten darauf, heimische Pflanzen zu verwenden, dabei lassen wir uns von Expert*innen beraten. Damit machen wir nicht nur den Platz wohnlicher und hübscher, sondern tragen auch zum Klimaschutz bei, z.B. durch Kohlenstoffbindung, die Schaffung von Lebensräumen für Insekten und Vögel, Bodenstabilisierung und Regulierung des Wasserhaushaltes. Nun wollen wir weitere Flächen bepflanzen und Bereiche schaffen, die vielfältig nutzbar sind, z.B. eine kleine Holzbühne, Sitzgelegenheiten, weitere Wiesen.
Der Comi soll ein Ort für Bildung, Kultur, kreative Freizeitgestaltung und gesellschaftliches Miteinander werden, der allen offensteht – ohne Barrieren. Wir wollen auch diejenigen erreichen, die sich im Alltag kaum mit Themen wie z.B. Umwelt- und Klimaschutz beschäftigen, sich wenig kreativ betätigen oder häufig Einsamkeit erleben. Neben dem Setzen eigener Themen und Schaffen von Angeboten, werden wir Nachbar*innen dazu ermutigen, selbst aktiv zu werden und sie dann bei ihren Unternehmungen unterstützen. Einfachheit und Zugänglichkeit sind uns wichtig. Wer etwas anbieten möchte möchte, soll dies dies ohne großen Aufwand tun können, während gleichzeitig Teilnehmer*innen ohne jegliche Hindernisse einsteigen können.
Rund um den Platz sind einige Kindergärten und eine Berufsschule ansässig, die wir bereits als Partner für unsere Mission gewinnen konnten. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Platz gibt es außerdem eine Unterkunft für geflüchtete Menschen und ein Heim für Wohnungslose. Schon bei unseren ersten Aktionen konnten wir Bewohner*innen dieser Einrichtungen zum Mitwirken ermutigen.
MODELLPROJEKT UND INSPIRATION FÜR ANDERE?
Mit unserem Projekt wollen wir auch andere inspirieren, den öffentlichen Raum aktiv mitzugestalten, Verantwortung für den Platz vor der eigenen Haustür zu übernehmen und diesen gemeinschaftlich zu nutzen. Wir wollen dazu anregen, Kultur- und Bildungsangebote dort zu schaffen, wo die Menschen sich bereits aufhalten, um eine breite Teilhabe zu ermöglichen und den Wunsch zur Beteiligung zu wecken.
Außerdem möchten wir die Idee etablieren, die Freizeit vermehrt im eigenen Kiez zu verbringen: Unterhaltung, soziales Miteinander, Sport und Spiel. Basteln, gärtnern, abhängen. Lesen, musizieren, lernen. Vieles ist möglich. Spaß zu haben erfordert nicht unbedingt, weit weg zu fahren. Aktuell ist es aber leider in Städten wie Berlin vor der Haustüre nicht einladend: Schmutzig, ungemütlich, kaum Sitzgelegenheiten. Und daher auch keine ansprechenden Angebote, die zum Mitmachen einladen. Dies führt dazu, dass viele Menschen jede freie Minute nutzen, um wegzufahren – oft mit dem Auto.
WIE DIE IDEE UMGESETZT WIRD
Im ersten Schritt haben wir Wildblumenwiesen angelegt und brachliegende Beete neu bepflanzt. Wir haben eine Website und Social Media Kanäle eingerichtet, um Interessierte zusammenzubringen und zu informieren. Auf den neu entstandenen Wiesen und Beeten haben wir Schilder aufgestellt, die auf unser Projekt hinweisen und mittels QR-Code direkt zur Website führen, damit möglichst rasch eine tatkräftige Gruppe zusammenkommt. Wir haben eine Gieß-Gruppe auf Whatsapp gestartet, zu der sich immer mehr Menschen gesellen. Natürlich vernetzen wir uns auch mit Initiativen aus anderen Kiezen, um Erfahrungen auszutauschen.
Wir werden regelmäßige Treffen und Aktionstage vor Ort organisieren, um möglichst viele Menschen in die Planung und Umsetzung einzubeziehen. Die entstehenden Ideen werden wir gemeinsam prüfen und, so weit wie möglich, umsetzen. Wichtig ist uns, dass Entscheidungen gemeinschaftlich getroffen und umgesetzt werden. Niemand soll sich übergangen fühlen, und idealerweise betrachten viele Anwohner*innen den neuen Comi als ihr erweitertes Wohnzimmer 🙂
Außerdem wollen wir lokale Unternehmen für unsere Vision begeistern und sie als Unterstützer gewinnen, um so ihre Ressourcen, Engagement und Reichweite zu nutzen. Erste Unternehmen haben schon ihre Mitarbeit zugesagt.
Als Initiator*innen sehen wir unsere Aufgabe v.a. darin, Menschen zu inspirieren, eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Eine weitere wichtige Aufgabe ist es, Strukturen zu schaffen, die das Vorhaben ermöglichen. Das bedeutet u.a. Kommunikation mit Ämtern, Einholen von Genehmigungen, Anpassung der Ideen an gesetzliche Rahmenbedingungen.
WIE KÖNNEN ANDERE MITMACHEN?
Alle sind herzlich eingeladen, sich mit Ideen und tatkräftiger Unterstützung einzubringen. Wir haben verschiedene Anknüpfungspunkte und Möglichkeiten geschaffen. Jede*r soll sich willkommen fühlen und mitmachen können, ganz egal in welcher Form. Wir freuen uns über jede Art der Beteiligung und auch darüber, wenn die Idee weiterverbreitet wird!
–> MITMACHEN